Bassumer Geduldsprobe: Viel Talent, aber noch viel Arbeit beim neuformierten TSV

Der TSV Bassum befindet sich im Umbruch: Vieles ist neu beim Fußball-Bezirksligisten, nicht nur der Trainer. Welches Saisonziel Neu-Coach Christian Gasde verfolgt und was er sich von seinen Neuzugängen und Kapitän Patrik Remmert erhofft.

Luftschlösser bauen sie beim Fußball-Bezirksligisten TSV Bassum keine. „Wir wissen alle, dass es für uns eine schwierige Saison wird“, sagt Trainer Christian Gasde. Es kommen einige Komponenten zusammen, die die Aufgabe knifflig machen. Von 17 Teams werden vier direkt absteigen, eines muss in die Relegation. Dann gilt das zweite Jahr nach dem Aufstieg als das härteste. So lautet zumindest eine Fußball-Binse. Und zudem befinden sich die Bassumer im Umbruch. Gleich neun Spieler sind neu dabei, auch Gasde geht in sein erstes Jahr in der Lindenstadt. „Es ist schon erwartbar, dass es ein bisschen dauern wird“, sagt der 36-Jährige: „Es wird nicht alles sofort perfekt funktionieren."

Die erste Baustelle haben die Bassumer Verantwortlichen immerhin schon im Vorlauf abgeräumt. In Gesprächen mit dem Mannschaftsrat sei herausgekommen, dass der Kader 2023/24 zu dünn war, Wechseloptionen hätten gefehlt. „Das wollten wir verändern, und das ist uns auch gelungen. Der Konkurrenzkampf ist belebter und aktiver“, stellt der Trainer klar: „Das merkt man an der guten Trainingsbeteiligung. Es wird um die einzelnen Positionen ordentlich gekämpft, das ist auch gut so!“

So drängt Gianluca Nolte (zuvor eigene „Zweite“) in die Innenverteidigung. „Er ist sehr kopfballstark, besitzt Durchsetzungskraft, hat eine gute Spieleröffnung“, lobt Gasde den 25-Jährigen: Zwischen ihm, Tom Hoffmann und Marco Baier wird es ein hartes Ringen um die zwei Plätze.“ Routinier Steffen Bönsch benötigt nach langer Verletzungspause noch Zeit.

Auch die Teenager – Kevin Neufeld (19/zuvor Sudweyher Jugend), Pascal Bugiel (19/TSV Lahausen) und Michael Grass (18/eigene Jugend) sollen Druck auf die Etablierten ausüben. Bei Grass hebt Gasde die Geschwindigkeit hervor. „Gerade wenn man auf Umschaltspiel setzt und tiefe Läufe braucht“, könne er eine Waffe sein. Neufeld ist der Tempo-Dribbler im Kader: „Er fühlt sich in der Offensive überall wohl, Hauptsache, er hat den Ball.“ Bitter für Bugiel: Die Sturmhoffnung, die auf Dauer den nach Okel abgewanderten Tjark Weber ersetzen könnte, zog sich in der Vorbereitung eine Knorpelverletzung sowie einen Außen- und Innenmeniskusanriss zu und fehlt laut Gasde „zwei bis drei Monate“.

Alban Aradani (24) kennt Gasde noch aus Heiligenfelder Zeiten. Der Coach nennt ihn „einen defensiven Spielmacher. Er zeigt, dass er Spielzeit bekommen möchte.“ Birger Meyer (22/TSV Bramstedt) betrieb in der Vorbereitung als Rechtsverteidiger Eigenwerbung: „Er ist fit, sehr ehrgeizig, laufstark, bissig.“ Das trifft auch auf Lucas Schneider (20/SC Weyhe) zu: „Ein Kämpfer und Arbeiter. Er gibt nie auf, macht immer wieder die Tiefenwege zurück.“ Nicola Nolte (22/eigene „Zweite“) gilt als technisch starker Zehner, schlägt sich aber mit einer Sprunggelenksverletzung herum. Keeper Toprak Gündogan (29/Brinkumer SV) verpasste berufsbedingt einen großen Teil der Vorbereitung.

Insgesamt hat Bassum einen spannenden Mix, den Patrik Remmert als Kapitän anführt. „Er geht immer voran, macht die rechte Bahn dicht. Eine vollkommene Führungsfigur“, hebt Gasde hervor. Ein Chef alleine wird allerdings nicht reichen, um das Saisonziel zu erreichen. „Wenn wir zwei, drei Wochen vor Schluss den Klassenerhalt perfekt hätten, wäre das ein riesiger Erfolg“, stellt der Neu-Coach klar: „Aber wir wissen, dass wir uns da nie zurücklehnen können und ganz viel arbeiten müssen.“

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